Code of Conduct

Lebendiges Dokument (Stand 30. Juli 2023), aufbauend auf kollektiven Vorarbeiten und Inputs, u.a. von Zentralwäscherei, Zwischenwelten, Mandy Abou Shoak und Teilnehmer*innen des LUV 2022. Danke!

Wir alle, die wir hier gemeinsam am Labor mit Utopieverdacht sind, verpflichten uns den folgenden Prinzipien:

1. Wir setzen uns für ein gemeinsames Labor ein, in dem ausprobiert und experimentiert werden kann. Betrete unsere Räume mit Neugier und Empathie. Einen tragenden Raum, in dem sich alle willkommen fühlen zu schaffen, hat eine hohe Priorität.

2. Wir pflegen eine rücksichtsvolle Gesprächskultur und achten darauf, angemessene Redezeiten einzuhalten. Wir sorgen gemeinsam dafür, dass sich alle äussern können und hören den Anliegen aller Personen aktiv zu.

3. Respektiere physische und emotionale Grenzen, stelle sicher, dass bei jeder Handlung und Begegnung Zustimmung herrscht! Grenzen können sich zeitlich ändern. Nehme nicht an, dass einmal ein Ja auch ein Ja bleibt, sondern frage lieber erneut nach.

4. Wenn Dir ein Mensch negative Gefühle aufgrund Deines Handelns mitteilt, höre zu. Vermeide den Rechtfertigungs-Modus und akzeptiere die Gefühle Deines Gegenübers.

5. Wir engagieren uns gemeinsam und (selbst-)kritisch gegen jegliche Diskriminierungsformen wie Rassismus, Antisemitismus, Sexismus, Queerfeindlichkeit, Antifeminismus, Behindertenfeindlichkeit/Ableismus und Disablismus, Altersdiskriminierung, Lookismus oder Klassismus.

6. Versuche Zuschreibungen und daraus entstehende Festschreibungen und Fragen, etwa über kulturellen Hintergrund, Geschlechtsidentität, sexuelle Präferenzen, Gesundheitsstatus oder Alter zu vermeiden – insbesondere die Befriedigung eigener Neugier anhand einer anderen Person ohne deren Konsens.

7. Verwende die Namen und Pronomen, die dir dein Gegenüber mitteilt. Wenn Du das Pronomen von einer Person nicht weisst, benutze deren Namen. Passiert Dir ein Fehler, entschuldige dich einmal, mach kein grosses Ding draus und lebe weiter.

8. Wir reflektieren unsere eigenen Machtstrukturen und Privilegien kritisch und sind offen, unser eigenes Handeln diesen Reflexionen anzupassen.

9. Gruppen, Räume und Diskussionen sind im Grundsatz offen und Menschen dürfen jederzeit dazustossen oder sich wertungsfrei entfernen. Von diesem Grundsatz darf abgewichen werden. Es ist ok, Safer Spaces auch zu schliessen.

10. Im Labor geschehen oft verschiedenste Aktivitäten gleichzeitig. Wir praktizieren darum bewusst JOMO (joy of missing out).

11. Wir alle machen Fehler und das ist in Ordnung. Wir leben Fehlerfreundlichkeit. Das heisst, Du darfst Menschen freundlich darauf hinweisen, wenn Du einen Fehler beobachtest. Versuche Kritik als Chance anzunehmen. (‘’Call in before you call out’’)

12. Wenn du Dich unwohl fühlst oder in einem Konflikt feststeckst, darfst Du Dich jederzeit an das Awareness Team wenden. Wenn du eine seltsame bis übergriffige Situation beobachtest, wende dich möglichst zuerst an die betreffende(n) Person(en) und unterstütze sie ggf. beim Weg zum Awareness Team. Das Awareness Team gibt sich Mühe, für euch da zu sein.

13. Alle Menschen, die diese Punkte ernst nehmen und mithelfen, sie in die Tat umzusetzen, sind am Labor willkommen.