Die Welt ist viel. Alles in Bewegung. Zeit für utopische Entwürfe.
Das Labor mit Utopieverdacht 2022 fand vom 7. bis 14. August 2022 auf der Burg Rothenfels bei Würzburg statt.
Hier der Einladungstext aus dem Jahr 2022:
Eckdaten
Datum: Sonntag 7.8. bis Sonntag 14.8.2022
Ort und Reise: Das Labor findet auf der schönen Burg Rothenfels in der Nähe von Würzburg statt. Von Zürich aus ist die Anreise in einem Car organisiert. Alle anderen organisieren ihre Anreise selbst.
Kosten: Alle Teilnehmenden decken gemeinsam und solidarisch die Kosten für das Labor. Die Richtpreise betragen CHF 200/350/550/800/+. Die beiden niedrigeren Beträge sind für Menschen mit geringem Einkommen vorgesehen, die höheren für Verdienende. Wir freuen uns über höhere Beiträge von allen, die es sich leisten können, um solchen mit wenig Geld solidarisch eine günstigere Teilnahme zu ermöglichen.
Wenn es euch nicht möglich ist, mindestens CHF 200 zu zahlen, dann kommt bitte auf uns zu. Wir finden eine Lösung.
In den Kosten inbegriffen sind: Reise aus und nach Zürich, Übernachtung und Verpflegung während der Woche (Vollpension in der Jugendherberge Burg Rothenfels).
Worum geht es?
Konfrontiert und oft überfordert mit der Gleichzeitigkeit von ökologischen, gesundheitlichen, sozialen und politischen Krisen fragen wir uns mehr denn je: Was wollen wir von der Zukunft und wie können wir sie gestalten?
Das Labor mit Utopieverdacht bringt vierzig Menschen zusammen, um sich diesen Fragen zu stellen und den Versuch eines utopischen Entwurfs zu wagen.
Das Labor bietet dafür ein siebentägiges Experimentierfeld des Sozialen und Politischen, Künstlerischen und Wissenschaftlichen, Unternehmerischen und Aktivistischen. Herrschende Normen wie Leistung, Output, Wettbewerb, Kreativitätszwang stehen dabei unter Generalverdacht.
Es sind volle leere Tage mit viel Raum zum Träumen, Denken, Spinnen, Tanzen und Konspirieren. Dazu gibt es einen tiefen Wald, eine weite Wiese, einen breiten Fluss, einen runden Pizzaofen und zum Schluss ein wildes Spontanfestival.
Das Labor lebt von den kleinen und grossen Themen, Wünschen und Experimenten, die die Laborierenden aus ihren verschiedenen aktivistischen Tätigkeiten, Disziplinen, Branchen, Lebensphasen und Erfahrungen mitbringen. Struktur bieten vor allem der Ort, das Essen und ein tägliches Plenum. Darüber hinaus gibt es, abgesehen vom ersten und vom letzten Tag, kein fixes Programm, keine feste Struktur, sondern diese wird gemeinsam von allen Teilnehmenden gestaltet.
Von augenöffnenden Audiowalks, Embodiment und Tanz, Methoden des zivilen Ungehorsams, über Postwachstums-Rollenspielen bis hin zu lustvollen Umverteilungsdebatten und Finanzmarkt-Origami kann alles dabei sein. Alle sind eingeladen etwas mitzubringen, aber niemand muss.
Ein Labor mit Utopieverdacht existiert nicht ausserhalb der Realität. Gerade deshalb engagieren wir uns am Labor gemeinsam und (selbst-)kritisch gegen jegliche Diskriminierungsformen wie Rassismus, Antisemitismus, Sexismus, Queerfeindlichkeit, Antifeminismus, beHindertenfeindlichkeit/Ableismus und Disablismus, Altersdiskriminierung, Lookism oder Klassismus. Mehr dazu unten unter «Zugänglichkeit».
Wir freuen uns auf Eure Anmeldung, Begeisterung und Gedanken!
labor-utopink@utopieverdacht.space
Für Eindrücke von vergangenen Laboren, klickt euch durch Manifest und Are.na. Bilder vom LUV 2020 gibt es hier.
Zugänglichkeit
Das Labor versucht allen Menschen offen zu stehen. Nichtsdestotrotz gibt es Barrieren, welche die Zugänglichkeit einschränken. Das Organisationsteam erarbeitet derzeit einen Code-of-Conduct und ein Awareness-Konzept für das Labor. Das Ziel ist es, das Labor für möglichst viele Menschen zugänglich und sicher zu machen.
Ein Teil davon ist, bestehende Barrieren transparent sichtbar zu machen und, wo möglich, abzubauen. Einige der uns bekannten Barrieren sind:
- Teilnehmer*innen & Repräsentation: Die Laborierenden waren in den letzten Jahren vor allem weisse Menschen mit Wohnsitz in der Schweiz oder Deutschland. Die meisten haben die Matura oder einen Hochschulabschluss. Die Geschlechterzusammensetzung ist divers, wobei jedoch cis Männer in manchen Jahren leicht übervertreten waren. Queere Menschen sind bis ins Organisationsteam hinein vertreten. Im Labor waren in den letzten Jahren je ein bis zwei Menschen/Familien mit Kindern dabei. Auch Menschen mit chronischen psychischen und physischen Krankheiten und neurodiverse Menschen nehmen regelmässig teil. Diese Auflistung ist nicht abschliessend.
- Diskurs: Viele Gespräche sind universitär geprägt, wobei jedoch der Anspruch besteht, alle Anwesenden mitzunehmen und die Hemmschwelle nachzufragen niedrig zu halten.
- Sprache: Die Formate finden grösstenteils auf Deutsch statt, die meisten verstehen Englisch.
- Accessibility: Die Burg ist nicht rollstuhlgängig. Es besteht momentan keine Infrastruktur, um Inhalte hör- oder sehbehinderten Menschen (besser) zugänglich zu machen.
- Teilnahme mit Kindern: In den letzten Jahren waren je ein bis zwei Menschen/Familien mit Kindern dabei. Es gibt bisher kein Kinderprogramm und keine formellen Strukturen für Care-Arbeit während des Labors. Teilweise haben sich dafür im informellen Rahmen Unterstützer*innen organisiert. Auf dem Gelände stehen Spielzimmer, Spielgeräte und Sportplatz zur Verfügung. Familienzimmer sind möglich, mit dem Kinderwagen kommt man an die meisten Orte. Es gibt Kinderbetten, Kinderstühle und das Essen ist kindergerecht für solche die feste Nahrung zu sich nehmen. Häufig sind auch andere Gruppen mit Kindern auf der Burg. Wenn du überlegst, mit Kindern ans Labor zu kommen, melde dich gerne – bei Bedarf können wir Kontakt zwischen Familien herstellen und uns im Vorfeld abstimmen, um z.B. ein Betreuungskonzept während des Plenums zu entwickeln.
- Aufenthaltsbewilligung: Das Labor findet in Deutschland statt, ausserhalb des Geländes und beim Grenzübertritt aus der und in die Schweiz können Ausweiskontrollen stattfinden.
- Verpflegung: Die Küche der Burg ist relativ unflexibel (einheitliche Menüs). Die Mahlzeiten sind per Default vegetarisch, optional vegan oder GF/LF. Bei grösseren Unverträglichkeiten oder Allergien ist die Qualität erfahrungsgemäss eingeschränkt. Auf der Burg können zusätzlich Snacks und Getränke erworben werden.
- Geld & Zeit: Auch der niedrigste Richtpreis ist immer noch Geld und eine Woche bedeutet für viele fünf Urlaubstage. Beim Geld können wir über die gestaffelten Preise solidarisch unterstützen.
Diese Liste ist nicht abschliessend und soll vor allem ein Gefühl dafür geben, was die aktuellen Realitäten des Ortes und der Veranstaltung sind. Sie entspricht unserem aktuellen Sensibilisierungs- und Kenntnisstand. Bei Inputs, offenen Fragen, oder Dingen, die wir wissen sollten, damit Du gut teilnehmen kannst, freuen wir uns über eine Nachricht.